Anna Konjetzky & Co

fleck.schwinden // Süddeutsche Zeitung

fleck.schwinden // Süddeutsche Zeitung

Hochspannung im Eis

Süddeutsche Zeitung, 1.3.2011 // Author: Simone Hirmer

(…) aber für Münchens wohl beste Nachwuchschoreographin Konjetzky, 30, ist es nichts Ehrenrühriges, den Gast bei Null abzuholen, er folgt dann gerne in komplizierte Höhen. Die vier Körper werden geworfen, gezogen, auseinander, aufeinander, gespült, ergriffen, gewirbelt, gepresst, geschleift… Das Kunststück, das gerade der 28-jährigen Sahra Huby gelingt ist, den Körper dabei passiv aussehen zu lassen: Er springt nicht, sondern wird geworfen. Außerordenlich ist das letzte Bild, das auf einer weißen schrägen Fläche das Schmelzen eines Gletschers zeigt… . Völlig unvorhersehbar ist, wo die Physik, wo der Druck und Zug als nächstes zuschlagen – das ist auch für den Zuschauer 30 Minuten körperlich fühlbare Spannung. So anregend waren Glazialkräfte noch nie.

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fleck.schwinden // Kulturvollzug

fleck.schwinden // Kulturvollzug

Das Schmelzen des Eises

Kulturvollzug, 28. Februar 2011 // Author: Jan Stöpel

​Plastik aus Licht und Bewegung, Bilder ohne Leinwand,
Schilderung ohne Worte: Die Tanzinstallation „fleck.schwinden“
von Anna Konjetzky zeigt bemerkenswert unaufgeregt und konzentriert,
was modernes Tanztheater vermag.

Ein leiser Pfeifton bohrt sich ins Gehör der Zuschauer, ein Poltern und Krachen mischt sich drunter, als sei es aus der Unterwelt aufgestiegen. Man beobachtet die oszillierende Schwingung als seismographische Aufzeichnung von einem Prozess, der gerade beginnt. Das reduzierte Licht, die konzentrierte Kraft der Bewegungen zwingt den Blick der Betrachter in die Tiefe der Black Box, und so wird man gefesselt Zeuge von Eruptionen, Lawinen. Wir sehen Gletscher, wir sehen Eis schmelzen. War das die Erderwärmung oder doch der erste Hauch von Frühling? (…)

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