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ANNA KONJETZKY

„Den Blick durch den Körper auf die Welt. Möglichkeiten denken. Risiken nehmen. Zerbrechlichkeit suchen.“

Abdrücke / Abdrücke folgen // Mittelbayerische Zeitung

Published Februar 10, 2020 by Simone Lutz in Presse,Presse abdrücke-abdrücke folgen
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Versehrte Körper und erschöpfte Seelen

Mittelbayerische Zeitung, 11. November 2010 // Autor: Michael Scheiner

Die „Publikumslieblinge“ der Regensburger Tanztage zeigten ein beeindruckend breites Spektrum.
VON MICHAEL SCHEINER, MZ.

REGENSBURG. Am Ende sitzt die Tänzerin reglos, erschöpft in einer Ecke ihres gläsernen Käfigs. Die Scheiben von innen dick beschlagen durch ausgeatmetes, besser: ausgehecheltes, gekeuchtes Kohlendioxid. Eine innen installierte Kamera überträgt ihr in Schatten getauchtes Bild auf die rückwärtige Wand im Theater in der Alten Mälzerei, ein Mikrofon die Atemgeräusche. Ein wenig erinnert der Glaskubus an Damian Hirsts riesige Aquarien, in denen tote Tiere in Formalin schwimmen. „Abdrücke“ nennt die hochgelobte Münchner Choreografin Anna Konjetzky diese Tanz-Video-Installation, beeindruckend getanzt von Sahra Huby. Eine zweite, kürzere Performance stellte das Duo mit „Elefantengedächtnis“ im ersten Teil des Abends unter dem Titel „Tanzszene Bayern – Publikumslieblinge“ vor. Konjetzkys Tanzbilder bleiben im Gedächtnis. Für „Elefantengedächtnis“ hat sie bei der „euro-scene“ 2009 in Leipzig den 1. Preis für das „beste deutsche Tanzsolo“ erhalten. Anfänglich eher absonderlich, wirkt der stolpernde, stürzende, durch kurze und längere Holzstöcke prothesenartig verlängerte Körper (der Tänzerin) behindert, versehrt, beschädigt. In Kniekehlen, Armbeugen und unters Kinn gebohrt, sind die Stöcke Stütze und Erweiterung der Gliedmaßen und zugleich – mangelhafter – Ersatz und Brandzeichen des Ausgestoßenen, des Verfalls und eines bohrenden Schmerzes, der allerdings auch in ein – befreites? verzweifeltes? – Lachen übergehen kann. Keinen Deut weniger ausdrucksvoll: Huby als suchende Frau im gedeckelten Glaskasten, wo sie immer hektischer und manischer ihre Umrisse zeichnet, kritzelt, ins Papier presst. Es ist ein zunehmend verzweifelteres Anrennen gegen das sich auflösende Spiegelbild, ein seelenwundes Bemühen, sich selbst zu erschaffen und zu fassen. Ein vergebliches Bemühen, Sisyphos nicht unähnlich, diesem aber durchs Scheitern überlegen.


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